Bildbearbeitung und Retusche
Wenn digital professionell fotografiert wird, entstehen in der Regel bereits gute Fotos, die aber dann meistens als „digitales Negativ“ vorliegen, also auch noch „entwickelt“ werden können. Sicher optimieren moderne Kameras im JPG-Format bereits Fotos, aber nicht immer entspricht diese automatische Korrektur/Manipulation den Vorstellungen des Fotografen.
Helligkeit, Lichter, Tiefen, Farbe, Kontrast, Weißabgleich, Dynamik und Sättigung sind nicht immer optimal. Hier wird dann beim digitalen Negativ vor jeder weiteren Bildbearbeitung erst einmal eine Grundoptimierung vorgenommen. Dabei werden ggf. auch Fehler des verwendeten Objektivs ausgeglichen.
Erst nach diesem Schritt, der schon einige Minuten in Anspruch nehmen kann, erfolgt die tatsächliche Bildbearbeitung bzw. Retusche.
Dies betrifft in erster Linie Portraits, Dessousbilder, Aktfotos und ander Bilder mit „viel Haut“. Aber auch andere Bilder können in einem weiteren Schritt optimiert werden (auch solche die analog entstanden sind).
Bei Portraits und Bildern mit Haut werden Hautunreinheiten zunächst beseitigt, Augenringe entfernt oder abgemildert, Glanzstellen werden „abgepudert“, das gesamte Hautbild optimiert. Manchmal werden noch weiter Arbeiten durchgeführt, wie die Optimierung der Augenfarbe, das Entfernen von Äderchen im Augapfel, Betonung der Augen insgesamt, Korrektur und Optimierung der Lippen und Zähne, ggf. sogar Formänderungen bei Teilen des Gesichts. Auch der Körper kann manipuliert werden, da ein wenig Fett weg, dort die Brüste etwas größer, … Auch die Haare werden ggf. bearbeitet, etwas fülliger gemacht, mit etwas Glanz versehen, vielleicht auch eingefärbt und überflüssige einzelne Haare entfernt.
Zweifellos sind die Manipulationsmöglichkeiten nahezu unbegrenzt. Je nach Art des Fotos muß man festlegen, wie viel gemacht wird oder gemacht werden darf. Ein Portrait outdoor auf dem Feld darf nicht so extrem bearbeitet werden, wie ein Studioportrait, sonst geht jede Natürlichkeit verloren.
Manche Fotografen „hauen“ bei Portraits bzw. Fotos mit viel Haut gnadenlos einen „Weichzeichner drüber“. Oft wirkt die Haut dadurch unnatürlich und ggf. verschwinden auch andere Details des Gesichts im „Weichzeichnermatsch“.
Aber manchen Menschen mag auch das gefallen …
Eine natürliche, eher dezente Optimierung des Hautbildes ist in der Regel vorzuziehen. Auch hier gibt es verschiedene Stufen.
Hier nun ein Beispiel einer etwas extremen Bearbeitung aus dem Beautybereich:
Hier wurde zusätzlich auch noch eine Einfärbung vorgenommen und insgesamt etwas übertrieben. Die Haut wirkt durch die starke Korrektur allerdings nun puppenhaft bzw. wie Porzellan …